Da es sich hierbei um meinen ersten Blogbeitrag handelt, möchte ich kurz meine Intention dahinter erklären. Nach vielen Jahren des Lernens und Forschens auf dem Bereich nachhaltiger Mode, Upcycling und Recycling Design, habe ich festgestellt, dass mein „Warum“ um einiges bedeutender ist, als bloß schöne Kleidung herzustellen. Es ist die Menschen zu erreichen, zu inspirieren und zu bewegen. Dabei möchte ich besonders an das Bewusstsein und die Achtsamkeit gegenüber Konsumgütern im Alltag adaptieren und kreative Lösungen aufzeigen. Mein Ziel ist es, auf verschiedenen Ebenen einen Unterschied zu machen und einen Beitrag leisten, unsere Natur vor den Folgen der Massenindustrie zu schützen. Aus diesen Gründen werdet ihr hier Themen rund um das Thema Nachhaltigkeit, Kreativität und Achtsamkeit finden, die euch dazu inspirieren sollen mit kleinen Schritten und Entscheidungen einen Unterschied zu machen.
„The less I needed, the better I felt.“
Ein Zitat von Charles Bukowski, welches mich seitdem ich beschloss minimalistischer zu werden, begleitet und geprägt hat. „Je weniger ich brauch(t)e, desto besser fühl(t)e ich mich.“ Aus eigener Erfahrung kann ich das definitiv unterstreichen. Auch ich hatte lange Zeit viel zu viel an Kleidung. Das Fazit war, dass ich immer zu viel Gepäck hatte, nicht nur auf materieller Ebene, sondern auch in meinem Inneren. Der Mangel an Selbstvertrauen und –wertschätzung konnte durch mein impulsives Kaufverhalten nicht ausgeglichen werden. Stattdessen blieben Selbstzweifel, Ängste und das hungern nach Anerkennung. All diese Symptome wurden nur kurzzeitig gestillt. Lange Zeit habe ich die Ursache dafür nicht gesehen. Wenn du zum Beispiel mit riesigem Hunger gierig ein Menü bei McDonald’s verschlingst, wird es sich in diesem kurzen Moment richtig gut anfühlen. Was jedoch bleibt, ist der Müll den du dabei produziert hast und ein mulmiges Gefühl. Der Hunger kommt nach kurzer Zeit wieder.
Selbstverständlich gibt es gewisse Bedürfnisse im Leben, die gestillt werden sollten. Doch das Bedürfnis nach übermäßigem Konsum in heutiger Gesellschaft prägt sich über alle Maße aus. Auch Kleidung ist zwar etwas was wir benötigen, doch mittlerweile ist sie viel mehr als nur ein Mittel zum Zweck. Mode ist nicht nur Funktionalität, sondern auch Identität. Wenn wir Mode in den Medien sehen und uns gefällt was wir sehen, wollen wir uns damit identifizieren. Doch manchmal vergessen wir vor lauter Trends, wer wir wirklich sind und jagen dem hinterher, was uns von den Medien und Konzernen vorgegaukelt wird, wer wir sein sollen. Die Auswirkungen unserer Impulskäufe und fehlgeleiteten Konsumentscheidungen, sind überfüllte Kleiderschränke mit Kleidern, die selten bis nie getragen wird. Das Glück und die Freude über den Kauf ist kurzweilig und stellt sich schnell wieder ein. Ein Teufelskreislauf, der besonders unserer Umwelt zur Last fällt.
Heute möchte ich dir 5 Schritte mitgeben, mit denen du in deinem Kleiderschrank mehr Ordnung und Klarheit reinbringst. Diese 5 Schritte sind an einen langen Prozess gebunden. Je mehr du lernst loszulassen, was du nicht brauchst in deinem Leben, desto leichter wird es dir mit der Zeit fallen, weniger zu kaufen und weniger zu brauchen. Es ist nicht so, dass man von einen auf den anderen Tag all das schafft und so plötzlich Minimalist wird (auch ich bin das noch nicht). Es ist ein Commitment etwas zu ändern und ein alternativer Weg den man einschlägt. Weg vom Massenkonsum, hin zu mehr Individualität und Leichtigkeit. Wenn du damit mal angefangen hast, wirst du merken, wie sich nicht nur dein Kleiderschrank, sondern auch dein Inneres verändern wird. Du wirst merken, wie es dir in vielerlei Hinsicht auch leichter fallen wird, dich selbst zu erkennen und dein Gepäck wortwörtlich abzulegen.
1. Mindset Change
Änderst du dein Mindset (also deine Gedanken), änderst du auch deine Gefühle und somit deine Handlungen. Daher ist der aller erste wichtige Schritt deine Gedanken und die dahinter stehenden Glaubenssätze achtsam zu betrachten. Stelle dir folgende Fragen: Warum kaufe ich ein? Bin ich frustriert oder habe ich ein Gefühl der Leere in mir? Will ich mich zugehörig fühlen? Hinter dem Ausdruck durch Mode steht meist ein emotionales Bedürfnis dahinter. Welches ist deines?
2. Consume Stop!
It’s as simple, as that. Um minimalistischer zu werden, sollte man aufhören (sinnlos) zu konsumieren. Frage dich: Brauche ich das wirklich? Werde ich es lange lieben? Werde ich es lange nutzen? Wird es mich auf lange Sicht glücklich machen? Wird es mir auf lange Sicht dienlich sein? Du wirst dich wundern, was man alles an Zeug kaufen will, was man nicht braucht.
3. Styling & Colorboard
Überlege dir wer du wirklich bist. Lass dich nicht von den Medien und irgendwelche Trends irreleiten, wer du sein sollst! Du bist ein Individuum und genau richtig, so wie du bist. Stelle dich vor den Spiegel und frag dich: Was mag ich wirklich? Was gefällt mir? Was macht mich aus? Welche Farben/Muster stehen mir? Welche Schnitte schmeicheln mir? Welche Materialien spüre ich gerne auf meiner Haut? Du kannst dir hierfür gerne ein Visionboard erstellen, um deinen persönlichen Stil zu verbildlichen. Gerne mach hierfür einen Farbtyp-Test und beschäftige dich mit einer Capsule Wardrobe. Mode ein Ausdruck deiner Innenwelt ist und nicht ausschließlich oberflächlich. Du kannst genauso deine Werte und Vorlieben auf deinem Visionboard visualisieren. Denke immer daran, Kleidung sollte zu DIR passen, nicht andersherum!
4. Clean out
Eine der schwersten Dinge für viele: werde alles los, was du nicht trägst, was dir nicht als Typ entspricht und was nur in deinem Schrank rumhängt. Achte aber bitte darauf wie du deine aussortierten Sachen entsorgst. Gute Optionen sind zum Beispiel Verkaufsplattformen, Spenden, Secondhandläden oder Flohmärkte.
5. Alternative Konsumoptionen
Orientiere dich um und finde neue, alternative Optionen des Konsums. Damit meine ich nicht, Kleidung aus recyceltem Polyester! Versuche zunächst abzuwägen, was genau du brauchst, vermeide Situationen in welchen du zu impulsiven Kaufentscheidungen verleitet werden könntest. Sei achtsam mit deinen Gedanken und deinen Handlungen. Selbstverständlich ist es nicht möglich gar nichts mehr zu konsumieren. Finde einfach für dich neue Wege des Konsums. Vielleicht entdeckst du ein neues Hobby und kannst dich kreativ ausleben und zum Beispiel DIY Techniken ausprobieren. Falls sowas für dich nicht in Frage kommt, finde alternative Anbieter für deine Modeprodukte. Achte auf Transparenz und hinterfrage stets wo und wie diese Produkte hergestellt wurden. Falls du nicht auf Trendprodukte verzichten kannst, kaufe sie wenigstens gebraucht ein. Es sind mehr als genügend Kleider auf dem Second Hand Markt im Umlauf. Plus: du kannst so deinen Geldbeutel schonen.
Ich hoffe, dass dieser Blogbeitrag dich dabei unterstützt, minimalistischer und achtsamer im Umgang mit deinen Kaufentscheidungen zu werden. Ich freue mich über ein Feedback von dir!
Let's consume less & create (a)more!
- GD
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